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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 397 mal aufgerufen
 FC Bayern allgemein
Stan Offline




Beiträge: 537

22.01.2013 21:44
Änderungen in der Südkurve Antworten

Dulce et decorum est, pro bavaria mori!
Ein Leben ohne Bayern München ist möglich, aber sinnlos!

Basti Offline




Beiträge: 257

23.01.2013 07:01
#2 RE: Änderungen in der Südkurve Antworten

Hier mal die Stellungnahme des C12 zu dem Gespräch im Dezember:

Zitat

"Runder Tisch" mit Ecken und Kanten

Als direkte Reaktion auf den offenen Brief des Club Nr.12-Vorstands hatte Uli Hoeneß den Autoren ein offenes Gespräch angeboten. Dieses fand vor dem Heimspiel gegen Mönchengladbach im Rahmen eines großen Runden Tisches zum Thema "Entwicklung der Südkurve" statt. Der FC Bayern war dabei durch den Präsidenten, den Vorstandsvorsitzenden, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden, die Direktoren für Medien und Kommunikation, Neue Medien, Ticket und Mitgliederservice, Recht, den Abteilungsleiter und den Teamleiter der Fan- und Fanclubbetreuung und den Berater des Vorstands in Fanangelegenheiten Prof. Salewski vertreten. Auf der Fanseite hatte der FC Bayern den Sprecher des Arbeitskreises Fandialogs, sieben weitere "repräsentative Mitglieder des Arbeitskreises Fandialog" sowie je zwei Vertreter der Ultra-Gruppe Schickeria und der Fanorganisation Club Nr.12 eingeladen. Auf der Seite der Fanvertreter wurde so eine sehr bunte Mischung von Fans aus allen Tribünenbereichen und "Fanstilen" erreicht, der FC Bayern war mit allen zuständigen Entscheidungsträgern anwesend.

Zu Beginn des Gesprächs berichtete Dr. Gerlinger über die aktuellen Entwicklungen bzgl. des DLF-Papiers "Sicheres Stadionerlebnis". Im Anschluss daran wies Prof. Salewski auf die einzuhaltenden Vorschriften bzgl. der Stadion- und Blockkapazitäten hin.

Die anschließende Frage, in welchem Punkt diese Vorschriften der von uns vorgeschlagenen Kompromisslösung für das Spiel gegen Borrisow im Wege gestanden haben, konnte aus unserer Sicht nicht abschließend geklärt werden. Karl Heinz Rummenigge wies auf die Gefahr hin, dass auch noch zur Halbzeit mehrere hundert Fans mit gültigen Karten für Block 112/3 verspätet eintreffen könnten, für die dann kein Platz mehr wäre. Da die für das Borissow-Spiel vorgeschlagene Lösung aber ohnehin nur bei extrem schwach besuchten Spielen zum Tragen kommen könnte, erscheint eine weitere Diskussion bei der Suche nach einer dauerhaften Lösung auch nicht von großer Bedeutung.

In der folgenden Diskussion gelang es allen Gesprächsparteien nur selten, den roten Faden beizubehalten und das zum Teil sehr emotionale Gespräch war geprägt von Vorwürfen der Vereinsführung gegenüber den Vertretern des Club Nr.12 und der Schickeria. Gerade die Vertreter des Club Nr.12 waren dabei oft Vorwürfen zu Themenfeldern ausgesetzt, bei denen der Einfluss nur gering und eine Verantwortung sicher zu verneinen ist, wie z.B. Auszüge aus dem Südkurvenbladdl, Pyrotechnik oder die Spruchbänder von nicht anwesenden Ultra-Gruppen. Der gegenseitige Vorwurf mangelnden Vertrauens wurde im weiteren Gesprächsverlauf immer wieder deutlich.

Sehr unterschiedliche Wahrnehmungen der aktuellen Situation in der Fankurve wurden zwischen den Vertretern des Club Nr.12 und der Schickeria auf der einen Seite und den "repräsentativen Mitgliedern des AKFD" auf der anderen Seite offenkundig: Ein Fanclubvorsitzender berichtete, Mitglieder seines Fanclubs würden die Überfüllung der Südkurve als so bedrohlich empfinden, dass sie zum Teil während des Spiels den Block aus Angst verlassen würden. Unterschiedliche Präferenzen bei der Erzeugung einer Stimmung in der Arena wurden deutlich, als von Seiten der Fanclubvertreter das Verteilen von Klatschpappen als sehr positiv dargestellt wurde.

Die Vereinsführung betonte, man unterscheide genau zwischen Fans, Gruppierungen und Ultras, und erstere seien ihnen "mindestens genauso lieb und wichtig wie die andern beiden". In diesem Zusammenhang rezitierte Karl-Heinz Rummenigge einen aus seiner Sicht ganz hervorragend gelungenen Kommentar von Jörg Kramer aus dem Spiegel vom 10.12., in dem dieser die aktuellen Proteste zum Thema Vollkontrollen mit einer Situation vergleicht, in der Terroristen bei der Frage strengerer Flughafen-Kontrollen mit einbezogen würden. Karl-Heinz Rummenmigge schloss sich dabei dem Urteil von Jörg Kramer an: "Die Ultras beanspruchen für sich, die einzigen echten Fans zu sein, und halten sich für unverzichtbar. Die Wahrheit ist: Kaum jemand würde sie vermissen."

Dies wurde durch die anwesenden Fanclubvorsitzenden bekräftigt. Einzelne Fanclubvorsitzende betonten, dass sie mehrere Tausend Mitglieder hätten und bereit stehen würden, eine Lücke in der Südkurve binnen kürzester Zeit mit ihren Mitgliedern zu füllen.

Wieder auf eine sachlichere Ebene gelangte die Veranstaltung durch die Präsentation des von der Vereinsführung favorisierten Lösungsvorschlags von Prof. Salewski. Dieser sieht vor, wie bei den Championsleague-Spielen auch bei Bundesligaspielen zusätzliche elektronische Einlasskontrollen (Check-In-Verfahren) einzuführen, so dass ein Schmuggeln von Fans mit Karten aus anderen Stadionbereichen in die Blöcke 112/3 unmöglich wäre. Somit könnte die Einhaltung einer Überfüllungsgrenze sehr zuverlässig sichergestellt sein.

Aktuell verkauft der FC Bayern bei Bundesligaspielen 1785 Eintrittskarten für den Block 112/3. Durch Kartenschmuggel halten sich tatsächlich jedoch bei Bundesligaspielen bis zu ca. 350 Personen zusätzlich im Block auf, so dass das Maximum in der laufenden Saison bei etwas über 2100 Personen lag. Wie auch Prof. Salewski berichtete, liegt die nach der Bayerischen Versammlungsstättenverordnung theoretisch zulässige Befüllungsgrenze des Bereichs bei 2400 Personen. Der Auflagenbescheid des KVR sieht jedoch nur so viele Plätze vor, wie Eintrittskarten verkauft werden, also 1785. Es ist nach unserer Einschätzung jedoch anzunehmen, dass der Beantragung einer höheren Zahl, vermutlich bis zu 2400 Personen, stattgegeben würde, wenn die Anzahl der für das gesamte Stadion verkauften Eintrittskarten konstant bleibt.

Der Vorschlag von Prof. Salewski sieht nun vor, die Anzahl der verkauften Tickets für die Blöcke 112/3 in Kombination mit der zusätzlichen elektronischen Einlasskontrolle auf 2100 zu erhöhen. Dies bedeutet ca. 300 zusätzliche Tageskarten für die Blöcke 112/3. Wie diese Karten vergeben werden sollen, blieb offen. Ebenfalls nicht konkretisiert wurde die Ankündigung, mit Hilfe der zusätzlich anfallenden Daten einer zusätzlichen elektronischen Einlasskontrolle die Jahreskartenbesitzer identifizieren zu können, die ihre Jahreskarte nicht regelmäßig genug nutzen, um diese dann in andere Bereiche des Stadions umzusiedeln oder die Jahreskarten zu kündigen. Auf diesem Weg könnten langfristig Jahreskarten für die nächste Fangeneration verfügbar werden.

Die Vorschläge der Vereinsführung werden nun im nächsten Schritt in einer Arbeitsgruppe des Arbeitskreises Fandialog diskutiert und gegebenenfalls zusätzliche Vorschläge erarbeitet. Für die weitere Lösungssuche sehr hilfreich ist die nun bessere Kenntnis der theoretischen und tatsächlichen Befüllungszahlen für die Blöcke 112/3. Eine Lösung für die unbefriedigende Situation, dass bei Europapokal-Heimspielen über die Hälfte der stimmungswilligen Fans über das ganze Stadion verstreut sind, ist jedoch auch nach dem Runden Tisch leider nicht in Sicht.

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